Zielkonzept

Auf der Grundlage der Zustandserfassung und -bewertung des Untersuchungsgebietes wird unter Berücksichtigung der ermittelten bodenkundlich-hydrologischen, vegetationskundlichen und faunistischen Gegebenheiten ein Zielkonzept entwickelt (vgl. Karte "Zielkonzept").
Das Konzept beinhaltet drei Hauptziele:
1. Sicherung feuchtgebietstypischer Ökosysteme
Um die im Untersuchungsgebiet noch vorhandenen naturschutzfachlich hochwertigen Vegetations- und Artvorkommen langfristig sichern zu können, bedarf es einer differenzierten Pflege, welche den Ansprüchen der vorkommenden, wertgebenden Arten Rechnung trägt. Die auf diesen Flächen erhaltene, meist durch extensive landwirtschaftliche Nutzung geprägte, feuchtgebietstypische Flora und Fauna (vor allem Arten der Streu- und Naßwiesen) soll außerdem als "Keimzelle" für die geplante Wiederausbreitung der Arten auf Erweiterungsflächen dienen.
2. Entwicklung feuchtgebietstypischer Ökosysteme
Neben der unter 1. genannten Bestandspflege ist eine gezielte Erweiterung der Streu- und Naßwiesen durch Nutzungsextensivierung angrenzender Intensivflächen erforderlich. Hierdurch sollen auf längere Sicht die Populationen wertgebender Arten und Vegetationseinheiten vergrößert und ihr Aussterberisiko verringert werden. Außerdem bringt die Extensivierung der Nutzung auch eine Verminderung der Torfmineralisation mit sich.
3. Entwicklung moortypischer Ökosysteme Sanierung des Wasserhaushalts
Der Wasserhaushalt des Moorkörpers ist durch tiefgreifende Entwässerungsmaßnahmen erheblich gestört. In diesen Bereichen können Verbesserungen nicht allein durch Nutzungsextensivierung erreicht werden. Vielmehr setzt die wenigstens auf begrenzter Fläche langfristig angestrebte Neuetablierung bzw. Wiederausbreitung moortypischer Vegetation eine Anhebung des Grundwasserspiegels durch Grabenanstau voraus. Neben den vorteilhaften Auswirkungen für den Arten- und Biotopschutz bewirken solche Maßnahmen zugleich eine Reduzierung der Torfmineralisation mit all ihren Folgewirkungen.